Sehr geehrte Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler,
es ist unverkennbar:
die zweite Welle der COVID-19-Pandemie schwappt über uns hinweg.
Morgen werden in Deutschland mehr als 400.000 Infizierte registriert sein, in NRW mehr als 100.000. Die Zahl der Coronatoten wird kurzum die Marke von 10.000 bundesweit und von 2.000 in NRW überschreiten. Der sogenannte Inzidenzwert (Anzahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in den letzten 7 Tagen) überschreitet in den meisten Landesteilen NRWs, wie auch im OBK, die kritische Marke von 50, in einigen Städten, wie z.B. dem benachbarten Wuppertal, sogar die Marke von 100, was nach politischem Willen verschärfte Verhaltensregelungen zur Folge hat.
Wenn Sie diese Werte mit anderen Ländern in Europa oder weltweit vergleichen, dann könnten Sie der Meinung sein, dass Deutschland doch noch gut dran ist. Und das stimmt auch – noch! Problematisch ist allerdings, dass es sich bei Viren um eine exponentielle Ausbreitung handelt (Exponentialfunktionen werden wir in Kürze im Mathematikunterricht behandeln!), das menschliche Empfinden aber eher lineare Verläufe (die Zeit verläuft linear) unterstellt. Das bedeutet, dass wir uns alle in dieser Situation nicht von unseren Gefühlen, sondern von der Ratio leiten lassen müssen, damit wir diese Situation unter Kontrolle behalten.
Die Politik handelt deshalb m.E. klug, weil sie immer wieder die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse in ihre zur Bewältigung der Lage nötigen Regelungen einfließen lässt. Und sie handelt mit Augenmaß, weil sie die Auswirkungen auf die unterschiedlichen Bereiche wie Gesundheit, Wirtschaft, Bildung, aber auch auf die persönliche Freiheit abwägt. Dass es dabei immer wieder Meinungsverschiedenheiten gibt, ist in einem demokratisch verfassten Land die Regel und sollte uns zuversichtlich stimmen, dass unsere Demokratie noch weitgehend funktioniert.
Klar, ein Regime wie
das chinesische, dass sich sowieso wenig um die Freiheitsrechte
seiner Bürger kümmert, kann wesentlich härter durchgreifen und die
Pandemie offensichtlich besser kontrollieren als ein freiheitliches
Land wie Deutschland. Einige Mitbürger, auch hierzulande, werden das
für richtig halten. Es gibt aber natürlich auch die anderen, die
wissenschaftliche Ratschläge ignorieren, zumindest dann, wenn sie
ihre persönliche Freiheit betreffen. Das liberale Schweden hat zu
Anfang der Pandemie nur wenig in die Freiheitsrechte seiner Bürger
eingegriffen. Allerdings müssen die Schweden auch 10-mal so viele
Coronatote (je Millionen Einwohner) wie das vergleichbare Nachbarland
Norwegen beklagen und 5-mal so viele (je Millionen Einwohner) wie das
wesentlich dichter besiedelte Deutschland. Auch Schweden begegnet der
zweiten Infektionswelle jetzt mit Quarantänevorschriften.
Um so gut wie
möglich durch die zweite Infektionswelle zu kommen, die Schulen und
die meisten Unternehmen, aber auch die gesundheitlich Vorbelasteten
und das Gesundheitswesen nicht mehr als nötig in Mitleidenschaft zu
ziehen, bitte ich Sie und euch inständig, die von der Politik
vorgegebenen Regelungen mitzutragen!
Für unseren
schulischen Alltag bedeutet das nach den Herbstferien Folgendes:
- Schüler*innen müssen wieder auch während des Unterrichts Alltagsmasken tragen.
- 5-minütiges Stoßlüften während des Unterrichts und während der Pausen.
- Die AHA-Regeln sind weiterhin zu befolgen.
- Sollten Sie / solltet ihr in den Herbstferien in ein Risikogebiet (siehe www.rki.de/covid-19-risikogebiete) gereist sein, sind die Quarantänevorschriften zu beachten (siehe www.mags.nrw/coronavirus). Liebe Eltern, bitte informieren Sie die Schule umgehend darüber (corona@realschule-radevormwald.de), jedoch spätestens am 26.10.2020 vor 8:00Uhr.
- Sollten Sie oder Ihr Kind positiv auf COVID-19 getestet sein, ist eine Information Ihrerseits ebenfalls unabdingbar.
Ich hoffe, euch,
liebe Schülerinnen und Schüler, am Montag gesund in der Schule
wiederzusehen.
Claus Peter Wirth /
Schulleitung